Viele Bio-Produkte werden importiert – das Potential für deutsche Erzeuger ist groß

Bio boomt, der Markt wächst und in vielen Produktsparten übersteigt der Verbrauch in Deutschland bei weitem die zur Verfügung stehenden Erzeugnisse. Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft wurde nun analysiert, wie groß der jeweilige Importanteil in den verschiedenen Lebensmittelbereichen ist.

Auch bei Schweinefleisch übersteigt die Nachfrage nach Bioprodukten deutlich das Angebot auf dem deutschan Markt
Getreide

Bio-Getreide wird im Durchschnitt zu 15 Prozent importiert. Vor allem der Importanteil von 76 Prozent aller Ölsaaten schlägt sich hier nieder, ein Anbau in Deutschland ist schwierig, jedoch unter bestimmten Bedingungen machbar und birgt in jedem Fall Potential. Auch 21 Prozent des Bio-Weizens werden nicht in Deutschland produziert. Leguminosen stammen zu 24 Prozent aus dem Ausland.


Gemüse

Auch Gemüse aus biologischem Anbau kommt zu einem großen Teil aus dem Ausland. Die ganzjährige Nachfrage nach Tomaten und Paprika machen die hohen Einfuhranteile von 80 Prozent (Tomaten) und 90 Prozent (Paprika) plausibel. Bio-Möhren werden ebenfalls zu 48 Prozent importiert, da die bestehenden Anbauflächen in Deutschland nicht ausreichen, um der hohe Nachfrage gerecht zu werden, hier müssten weitere Anbauflächen erschlossen werden.


Obst

Bei Bio-Obst werden Bananen aus erklärlichen Gründen zu 100 Prozent importiert, aber auch Äpfel stammten – zumindest zum Zeitpunkt der Datenerhebung 2009/10 – zu 50 Prozent nicht aus Deutschland. Die Anbauflächen wurden seither deutlich ausgeweitet, so dass mit einer Abnahme des Importanteils bei Bio-Äpfeln zu rechnen ist.


Milchprodukte

Insgesamt 16 Prozent der Milchmenge für Bio-Milchprodukte werden importiert – Käseprodukte sind in diesen Zahlen nicht enthalten. Im Einzelnen liegen die Importanteile bei 32 Prozent der Trinkmilch und 26 Prozent der Butter. Dafür stammen Bio-Joghurt und Bio-Sahne zu 100 Prozent aus deutscher Produktion.


Fazit

Im Zeitalter der ganzjährigen Verfügbarkeit von Lebensmitteln aus aller Welt wird auf den Import von Lebensmitteln nicht verzichtet werden können. Jedoch vor allem im Bereich der tierischen Produkte wie Bio-Eier, Bio-Milch und Bio-Schweinefleisch übersteigt die Nachfrage deutlich das Angebot.Und diese Lebensmittel könnten auch in Deutschland ohne größere Schwierigkeiten ökologisch erzeugt werden - wenn denn die zu erzielenden Preise ein einträgliches Einkommen gewährleisten.  Hier steckt in Anbetracht der zu erwartenden guten Wachstumsraten auf dem Bio-Markt noch einiges an Potential für innovative Bio-Bauern.

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