Oh je, schon wieder Advent. Und dann auch noch mit Kindern. Das bedeutet, acht Adventskalender terminlich zu organisieren: Einer hat was zum Basteln, der geht also nicht vor dem Frühstück, sonst verpassen wir den Bus. Einer ist zum Vorlesen, da braucht die Mutter ein bisschen Ruhe dazu. Zwei sind „nur“ zum Türchen aufmachen, zwei sind mit Schleck, also nicht vor dem Mittagessen, und dann findet jedes Kind noch mindestens einen unter den Werbesendungen, die nicht schnell genug im Altpapier gelandet sind. Die Kleine hat dieses Jahr noch keinen Adventskalender, für nächstes Jahr muss ich aber unbedingt einen Adventskalender-Öffnungs-Plan vorschreiben. Denn zwölf Kalender so einfach aus dem Stehgreif zu managen, scheint mir etwas diffizil…
Advent bedeutet, religionswissenschaftliche Diskussionen zu führen: „Also, da sind der Esel und der Ochse und Maria und Josef und der… äh… Mama, wie heißt nochmal das Kerlchen in der Krippe?“
Advent, das ist die Zeit, in der die Menschen in den Einkaufsstraßen durchdrehen. Um das Fest der Liebe und das Fest der Kinder vorzubereiten scheint es unpassend zu sein, Kinder in die Geschäfte mitzunehmen. Denn dort stören die kleinen Biester nur, sie stehen im Weg, sie fassen die Ware an, sie plappern herum… da kann sich ja kein Mensch effektiv auf die besinnliche Zeit konzentrieren.
Advent bedeutet, sich endlich mal Zeit zu nehmen, einen ganzen Nachmittag lang Plätzchen zu backen. Mit den Kindern, ohne sich darum zu scheren, in welchen Ritzen das Mehl überall verschwindet.
Advent bedeutet, die Kiste mit dem Weihnachtsschmuck aus dem Keller zu holen und das Haus schön zu machen. Mit den Kindern, ohne auf Feng-Shui oder andere Dekorations-Regeln zu achten.
Advent bedeutet, die Weihnachtsbücher vom obersten Regal des Bücherschranks zu holen und endlich wieder Geschichten zu hören, die man schon lange kennt, auf die man sich aber trotzdem immer wieder freut.
Advent bedeutet eine ganz besondere Zeit. Und dann auch noch mit Kindern. Oh ja, endlich wieder Advent.
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